HAHNEMANN’S LEBEN

Christian Friedrich Samuel Hahnemann wurde am 10. April 1755 als Sohn eines Porzellanmalers in Meißen geboren.

Zuerst besuchte er die Stadtschule in Leipzig, bekam aber dann ein Stipendium für die Fürstenschule St. Afra. Nach dem Abitur 1775 begann er mit dem Studium der Medizin in Leipzig. Er finanzierte sein Studium mittels Übersetzungsarbeiten selbst.

Von Leipzig wechselte Hahnemann für neun Monate nach Wien zu Joseph Freiherr von Quarin, dem Leibarzt der Kaiserin Maria Theresia. Dieser hielt den Unterricht direkt am Krankenbett und bei Visiten ab. Im Oktober 1577 ging ihm das Geld aus und Hahnemann wurde von Quarin nach Siebenbürgen vermittelt, um dort eine Stelle als Leibarzt und Bibliothekar bei Samuel von Brukenthal anzutreten. 1579 reiste Hahnemann nach Deutschland zurück und schloss in diesem Jahr sein Medizinstudium mit dem Doktorgrad ab.

In den folgenden Jahren praktizierte er in verschiedenen Orten in Nord- und Mitteldeutschland. Sein Erfolg war wechselhaft und so konzentrierte er sich vermehrt auf chemische Versuche, Übersetzungen und Publikationen.

1782 heiratete er die aus Dessau stammende Apothekerstocher Johanna Leopoldina Henriette Küchler. Sie bekamen elf Kinder.

Hahnemann zog auch mit seiner Familie durch die Lande. ( Dresden, Leipzig, Gotha, Altona, Mölln) In all diesen Wanderjahren hat Hahnemann viele Experimente mit Arzneistoffen an sich und anderen vorgenommen. Sie gingen 1796 in den ersten Aufsatz über das Heilprinzip ein, das später das homöopathische heißen soll. Hier erwähnte er erstmals auch das Ähnlichkeitsprinzip – similia similibus curentur.

1805 ließ er sich in Torgau nieder. In dieser Zeit führte Hahnemann den Begriff „homöopathisch“ ein.

Die erste Auflage seines Grundlagenwerkes zur Homöopathie veröffentlichte er 1810 in Dresden unter dem Titel „Organon der rationellen Heilkunde“ (nachfolgende Auflagen erschienen unter dem Titel „Organon der Heilkunst“).

Alle Wesenszüge der Homöopathie wurden hier bereits dargelegt, in den folgenden Auflagen jedoch überarbeitet und ergänzt.

1811 zog Hahnemann nach Leipzig, wo er sich 1812 habilitierte. Er hatte zwar eine große Anhängerschar, da er nicht nur an der Universität unterrichtete und viele Studenten um sich herum sammeln konnte, allen voran sein ältester Sohn, sondern auch eine ausgedehnte Praxis führte. Allerdings verzettelte er sich auch in einige akademische Fehden mit seinen Kollegen.

Streitigkeiten mit den Leipzigern Apothekern um die Selbstzubereitung von Arzneien durch homöopathische Ärzte („Dispensierstrei“) veranlassten Hahnemann im Jahr 1821 nach Köthen zu ziehen. Dort fand er in Herzog Ferdinand von Anhalt-Köthen einen verständnisvollen Förderer, der ihm vor allem das Selbstdispensieren seiner homöopathischen Arzneimittel gestattete. 1822 wurde er zum Hofrat ernannt. Hier baute er eine umfängliche homöopathische Praxis auf und schloss ein vierbändiges Werk „Die chronischen Krankheiten“ (Dresden 1828-30) ab.

Seine Frau Johanna starb 1830 nach 48 Jahren Ehe. Vier seiner Töchter unterstützten ihn nun in seiner großen Praxis. Seine Stellungnahmen zu den großen Choleraepidemien 1830/31 spielten eine große Rolle für die weitere Durchsetzung der Homöopathie. 1834 kam es zu einer stürmischen Liebesbeziehung zwischen der 34-jährigen französischen Malerin Mélanie d´Hervilly und Hahnemann. Sie suchte ihn als Patientin auf. Die Hochzeit fand 1835 ohne kirchlichen Segen statt und erregte großen Aufruhr in Köthen.

Daraufhin zog er mit seiner Gattin nach Paris und praktizierte dort bis zu seinem Tod am 2. Juli 1843 als homöopathischer Arzt. Er ist zusammen mit seiner Frau am Friedhof Père Lachaise in Paris beigesetzt.